Jenseits der Mangrovenwälder

Paddling the Everglades' Coast
 
© Karin Herrero

Reisetips für Kajaktouren im Everglades National Park

Wo soll man starten? Logistisch gesehen fanden wir es etwas kompliziert unserer Route zu folgen. Vom Flughafen in Miami war es nicht möglich, ein Auto zu mieten und es dann entweder in Flamingo abzugeben, der Siedlung im südlichen Teil des Nationalparks, oder in Everglades City, dem Ort, der an den nördlichen Teil des Nationalparks grenzt. Bei unserer Ankunft in Miami nahmen wir einen Shuttle Bus nach Key Largo, paddelten von dort die ganze Strecke bis Marco Island, packten das Boot zusammen und nahmen ein Taxi zum Regionalflughafen von Naples (ca. 18 km nördlich von Marco), wo wir dann ein Auto mieteten, das wir am Flughafen von Miami zurückgeben konnten. Einfacher wäre, eine Rundtour zu machen, mit Start in Flamingo, dann die Binnenwasserroute bis Everglades City paddeln, und dann in südlicher Richtung an der Küste entlang zurück nach Flamingo. Das einzige Problem ist, von Miami nach Flamingo zu kommen. Es gibt keinen Shuttle- oder Kleinbus-Service. Wenn man keinen eigenen Wagen hat, bestehen nur ein paar Möglichkeiten: Den Greyhound Bus von Miami nach Homestead nehmen, dann per Taxi nach Flamingo, oder einen Fischer anheuern, daß er einen mit seinem Motorboot von Key Largo oder Islamorada nach Flamingo übersetzt. Auf diese Weise kann man wenigstens die Landschaft der Florida Bay genießen.

Wann sollte man gehen? Die beste Zeit zum Paddeln der Everglades ist von Dezember bis April (die Trockenzeit). Tagsüber ist es meistens klar, mit Höchsttemperaturen von 20 bis 27 o C. Die Hurrikansaison ist (offiziell) vorbei, und es gibt weniger Insekten. Natürlich sind das alles nur Durchschnittswerte. Die Kaltfront, die am Ende unserer Kajakreise aus dem Norden herangestürmt kam, brachte die Nachttemperatur auf ca. 8 o C herunter! (Das war kalt – aber es ließ die Insekten erfrieren!) Vor unserer Ankunft in Florida war das Wetter außergewöhnlich warm gewesen, ein Grund, warum die Insekten bei unserer Ankunft immer noch schlimm waren. Vielleicht lag es an den Insekten oder an der Tatsache, daß wir kurz vor der Haupttouristensaison (die um Weihnachten beginnt) ankamen, daß wir die meisten Zeltplätze für uns allein hatten.

Ausrüstung und Boot: Wenn man nicht das eigene Boot mitbringt, Florida Bay Outfitters in Key Largo vermieten Kanus und Kajaks und verkaufen Paddelausrüstung, Seekarten und Kajakführer und bieten geführte Halbtags- bis Wochentouren an. Wir unterhielten uns eine Stunde lang mit dem Eigner, der uns wertvolle Informationen über die Route gab. In Everglades City gibt es North American Canoe Tours, die Boote und Ausrüstung vermieten. Von den wenigen Paddlern, denen wir während unserer Reise begegneten, waren die meisten im Kanu unterwegs, aber für die Strecke entlang der Küste bevorzugen wir definitiv ein Kajak.

Genehmigung: Zum Zelten im Everglades Nationalpark benötigt man ein Backcountry Permit. Diese Genehmigung kostet 10 US Dollar und man kann sie sich im Park Besucherzentrum in Flamingo oder Everglades City einholen. Wir fanden heraus, daß man sich die Genehmigung übers Telefon ausschreiben lassen kann, wenn man den Park von Osten betritt (von Key Largo aus oder einem der anderen Orte der Florida Keys.) Es ist erforderlich, eine Paddelroute anzugeben auf der jede Übernachtung auf jedem Zeltplatz eingetragen ist, und der gesamte Parkaufenthalt darf 14 Tage nicht überschreiten (in unserem Fall drückte das Nationalpark Personal in Everglades City ein Auge zu und gestattete, daß wir mit nur einem Permit 17 Tage unterwegs sein durften.) An manchen Zeltplätzen (meistens die Chickees), sind nur eine oder zwei Übernachtungen erlaubt. An anderen Plätzen, wie z.B. an den Stränden bei Cape Sable, darf man bis zu einer Woche zelten.

Karten und Reiseführer: Um unserer Paddelroute zu folgen, braucht man drei Seekarten: Nummer 33E (Florida Bay), Nummer 39 (Lostmans River to Whitewater Bay), und Nummer 41 (Everglades and Ten Thousand Islands). Eine andere gute Informationsquelle ist das Buch A Paddler’s Guide to Everglades National Park, Autor: Johnny Molloy, Verlag: University Press of Florida, 2000.

Heiße Tips:

  • Kaufen Sie eine Insektenschutzjacke mit Maschennetz vor dem Gesicht, wenn Sie sich nicht täglich mit Insektenschutzmitteln duschen wollen.
  • Bringen Sie eine Angelrute wenn Sie Ihre Mahlzeiten mit frischgefangenem Fisch anreichern wollen. (Mit unseren, aus einem Stück Holz und einer Nylonschnur verfertigten, Schleppangeln hatten wir wenig Glück). Ein Angelschein kostet 32 US Dollar und ist in Bootszubehörgeschäften erhältlich.
  • Bringen Sie genügend Trinkwasser. Auf der ganzen Strecke gibt es kein Süßwasser. (Bootsverleiher und Reiseführer empfehlen einen Wasservorrat von 4 Litern pro Person pro Tag, aber wir fanden, daß 3 Liter pro Person pro Tag für uns ausreichend waren.)
  • Bringen Sie einen Golfschirm wenn Sie günstige Winde nützen wollen.
  • Und die Alligatoren: Glauben Sie nicht die Greuelmärchen, die Ihnen andere Leute auftischen. Die meisten Alligatoren sind scheu – während der ganzen Kajakreise sahen wir nur ein paar.
Links (englische Webseiten)
  • Everglades National Park (National Park Service Web site. Information über Veranstaltungen, Naturgeschichte, Aktivitäten im Freien, Karten usw.)
  • Everglades NP Page (verschiedene Informationen über Reiseplanung, National Park usw.)